Alle Methoden
Wir verwenden zahlreiche Untersuchungsmethoden, um ein maximal umfassendes Ergebnis zu erhalten.
Unsere unterstützenden Untersuchungs-Methoden
Optische Bauforensik
Bauthermographie
Drohnenaufnahmen
Mikrowellenmesseverfahren
Weitere Methoden
ATP-Messverfahren
Die Schnellanalyse vor Ort
Möglichkeiten bei der Schimmelpilzindikation mit ATP-Messerverfahren
- Schnelle Ergebnisse: Innerhalb von 10-15 Sekunden liegt ein Messergebnis vor.
- Indikation biologischer Aktivität: Da Schimmelpilze ATP, ADP und AMP enthalten, kann ihre Anwesenheit durch erhöhte Messwerte angezeigt werden.
- Oberflächenkontrolle: Es ermöglicht die Überprüfung von Oberflächen auf mögliche mikrobielle Kontamination, einschließlich Schimmelpilzen.
- Feuchtigkeitsindikation: In Verbindung mit Feuchtigkeit kann es auf potenzielle Schimmelgefährdung hinweisen.
Verfahrensweise und chemische Zusammenhänge
- Probennahme: Mit einem speziellen Swab wird die zu testende Oberfläche abgestrichen oder eine Flüssigkeitsprobe entnommen.
- Reaktion: Der Swab wird in ein Teströhrchen mit einem Enzym/Substrat-Komplex gegeben. Dieser Komplex reagiert mit ATP (Adenosintriphosphat), ADP (Adenosindiphosphat) und AMP (Adenosinmonophosphat), die in allen lebenden Zellen vorkommen.
- Biolumineszenz: Bei der Reaktion wird Biolumineszenz freigesetzt, deren Intensität direkt mit der Menge an vorhandenem ATP/ADP/AMP korreliert.
- Messung: Das Lumitester-Gerät misst die Intensität der Biolumineszenz und gibt das Ergebnis in RLU (Relative Light Units) an.
Grenzen des Verfahrens
- Keine Spezifität: Es kann nicht zwischen verschiedenen Mikroorganismen unterscheiden. Es misst lediglich die Gesamtbioaktivität.
- Keine Virendetektion: Das Verfahren ist nicht geeignet zum Nachweis von Virus-Kontaminationen.
- Keine direkte Schimmelpilzidentifikation*: Das Verfahren kann Schimmelpilze nicht direkt identifizieren oder quantifizieren. Es zeigt nur die allgemeine biologische Aktivität an.
*erspart bei negativer biologischer Aktivität den teuren Labornachweis. Sehr hoher Indikationsnachweis für eine zu erwartende Schimmelpilzkontamination im Innenbereich (>90% Trefferquote).
Bildquelle: S. Krauße
Radonuntersuchung
Radon, ein natürlich vorkommendes radioaktives Gas, zählt neben dem Rauchen zu den Hauptursachen für Lungenkrebs. Es ist farb-, geruch- und geschmacklos, wodurch es von den menschlichen Sinnen nicht wahrgenommen werden kann. Dieses Gas entsteht durch den Zerfall von natürlichen radioaktiven Substanzen im Boden. In der Außenluft wird es schnell verdünnt und stellt normalerweise kein Risiko dar. Allerdings kann Radon in Gebäude eindringen und sich dort in der Raumluft ansammeln. Mögliche Eintrittspfade sind beispielsweise Risse im Fundament oder nicht abgedichtete Kabel- und Rohrschächte, die Kontakt zum Erdboden haben.
Die Ablagerung der radioaktiven Zerfallsprodukte des Radons in der Lunge sowie der Zerfall von im Körper verbliebenem Radon erhöhen das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Um den Schutz vor Radon in Aufenthaltsräumen und an Arbeitsplätzen zu gewährleisten, regelt das Strahlenschutzrecht entsprechende Maßnahmen. Wir führen Untersuchungen in Bestands- und Neubaubauten auf Radonbelastungen durch und erstellen gemäß §122 Abs.1 des Strahlenschutzgesetzes Sanierungsvorschläge.
Bildquelle: Landesanstalt für Umwelt Baden Württemberg, Bildnachweis: TypoArt/shutterstock.com
Trinkwasserhygiene / Mindestdurchlauf- und Temperaturmessungen
Die angebotene Temperaturmessung betrifft die vom Gesetzgeber geforderten Mindestemperaturen an Wasserentnahmestellen. Diese sind bei Kaltwasserleitunge 25° C und bei Warmwasserleitungen 55° C. Oft finden wir bei den Abnahmen Verstöße vor, bei denen diese Temperaturen unterschritten werden. Dies kann förderlich für die Bildung von Legionellen und anderen Krankheitserregern sein und die Trinkwasserqualität schmälern. Grund für das häufige Versagen sind oft Fehler in der Rohdeckeninstallation (Unter dem Heizestrich) und falsch eingestellte Wärmeerzeuger. Zu den Grundlagen der Wärmelehre zählt der zweite Hauptsatz der Thermodynamik. Nach R. Clausius (1822-1888) besagt dieser, dass Wärmeübertragung ohne Zugabe mechanischer Energie immer in Richtung eines Temperaturgefälles stattfindet. Also von einem System höherer Temperatur auf ein System niedriger Temperatur. Demzufolge sind Umgebungslufttemperaturen über 25°C besonders bedenklich in Bezug auf die Hygiene in Kaltwasserleitungen. Denn in diesem Fall besteht ein Temperaturgefälle zwischen der Umgebungsluft und der maximal zulässigen Temperatur des Kaltwassers, mit der Folge, dass das Kaltwasser erwärmt wird. Die normative Vorgabe für den Austausch des gesamten Wasserkörpers der Trinkwasser-Installation liegt nach VDI/DVGW 6023 bei einem Zeitraum von drei Tagen. In DIN 1988-200 ist gefordert, dass sich durch die Sicherstellung des bestimmungsgemäßen Betriebes das Kaltwasser in Technikzentralen sowie Installationsschächten und -kanälen möglichst nicht auf eine Temperatur von über 25 °C erwärmt.
Wir überprüfen und dokumentieren die Ist-Temperaturen an den geprüften Entnahmestellen und erstellen entsprechende Prüfprotokolle, welche an den Anlagenerrichter übergeben werden können.
Bildquelle: S. Krauße
CM-Messung
Die Calciumcarbid-Methode (CM-Verfahren) stellt eine praxisorientierte Lösung für die Messung von Restfeuchte in dampfdichten Belägen dar, da sie direkt auf der Baustelle (nicht im Labor) durchgeführt werden kann. Diese Methode ist als anerkannter Stand der Technik etabliert und in Deutschland als einziges Messverfahren gerichtlich zugelassen. Gemäß Normen dürfen beispielsweise Estriche nur eine bestimmte Restfeuchte aufweisen, um die erforderliche Belegreife zu erreichen, bevor Fußbodenbeläge aufgebracht werden dürfen. Die CM-Messung legt bestimmte Grenzwerte für die Belegreife fest, wie zum Beispiel ≤ 2 CM-% für Zementestrich, ≤ 1,8 CM-% für Zementheizestrich und ≤ 0,5 CM-% für Calciumsulfatestrich (CA), auch bei Verwendung als Calciumsulfatheizestrich.
Für die Durchführung des CM-Verfahrens steht ein spezielles CM-Druck-Messgerät zur Verfügung, bestehend aus einer Druckflasche, die mit einem Manometer verbunden ist. In die Druckflasche wird eine Estrichprobe (je nach Estrichart 50 bis 100 g) eingeführt, die zuvor aus dem Boden entnommen und zerkleinert wurde. Zusätzlich wird eine Ampulle mit Calciumcarbid und vier unterschiedlich großen Stahlkugeln hinzugefügt. Nach dem Verschließen der Druckflasche erfolgt eine Schüttelbewegung, wodurch die Ampulle zerbricht. Durch weiteres Schwenken wird die Estrichprobe zermahlen, wobei die Restfeuchte des Estrichs mit dem Carbid reagiert. Dies führt zur Bildung von Acetylengas und einem stabilen Druck, der mit dem Manometer gemessen wird. Der abgelesene Druckanstieg wird mithilfe einer Eichtabelle interpretiert und ermöglicht somit Rückschlüsse auf den Feuchtegehalt des Estrichs.
Bildquelle: S. Krauße
Betonfestigkeitsprüfung mit dem Silver Schmidt Hammer
Der Schmidt-Hammer, auch als Rückprallhammer bekannt, stellt ein Instrument für die zerstörungsfreie Werkstoffprüfung dar. Durch die Messung der Oberflächenhärte ermöglicht er die lokale Ermittlung der Druckfestigkeit von Materialien wie Beton, wie in der DIN EN 12504-2:2012-12 normiert.
Die Rückprallhärteprüfung bietet die Möglichkeit, rasch einen Überblick über den Zustand eines Bauwerks, insbesondere von Beton, zu erhalten. Dies gilt auch für Bereiche, an denen aus statischen oder bautechnischen Gründen (z. B. Platzmangel, schwer zugängliche Stellen) keine Kernproben für eine Laboranalyse entnommen werden können. Bei der Messung wird ein Gewicht durch eine gespannte Feder im Rückprallhammer beschleunigt. Der Impuls dieses Gewichts wird auf einen Schlagbolzen übertragen, der mit seinem runden Ende auf dem Prüfling aufschlägt und zurückprallt. Je härter der Werkstoff, desto weiter erfolgt der Rückprall des Bolzens. Die zurückgelegte Strecke wird auf einer Skala angezeigt und dient als Maß für die Rückprallenergie. Anhand einer Tabelle, die dem Rückprallhammer zugeordnet ist, kann dann die Festigkeit abgelesen werden.
Bildquelle: Testing Bluhm und Feuerherdt GmbH Produktbild
Mindestbetonüberdeckung Bewehrung
Die ausreichende Bewehrungsüberdeckung, auch als Betondeckung oder Mindestbetondeckung bekannt, ist bei Stahlbetonbauteilen in Deutschland essenziell. Ihre Bedeutung liegt darin, den notwendigen Verbund zwischen Beton und Bewehrung zu gewährleisten, die Dauerhaftigkeit des Bauteils sicherzustellen und einen angemessenen Feuerwiderstand zu gewährleisten. Um den erforderlichen Verbund zu erreichen, sollte die Bewehrungsüberdeckung mindestens dem Durchmesser des Betonstahls entsprechen.
Die Eurocode 2-Norm legt unter Berücksichtigung der nationalen Anhänge, die die erforderliche Dauerhaftigkeit in Bezug auf die Umweltbedingungen (Expositionsklassen) berücksichtigen (siehe auch Carbonatisierung (Beton)), die notwendige Betondeckung über dem Betonstahl fest. Die darin beschriebenen Werte gehen von einer Nutzungsdauer von mindestens 50 Jahren bei üblichem Instandhaltungsaufwand aus. Die Betondeckung darf nicht weniger als 15 mm betragen, wobei übliche Werte im Bereich von 20 bis 50 mm liegen.
Der Zweck der Betondeckung lässt sich wie folgt zusammenfassen:
- Schutz des Betonstahls vor Umwelteinflüssen, insbesondere vor Sauerstoff und Wasser, um Korrosion zu verhindern
- Schutz der Bewehrung vor Brandeinwirkung
- Sicherstellung des Verbunds zwischen Beton und Bewehrung, was eine feste Einbindung des Stahls in den Beton bedeutet
Bildquelle: S. Krauße
Karbonatisierungsprüfung
Bei der Hydratation von Zement entstehen hauptsächlich Calcium- und Aluminium-Silicathydrate sowie Alkalihydroxide und Calciumhydroxid. Letzteres führt dazu, dass frisch hergestellter Beton eine alkalische Porenlösung mit einem pH-Wert im Bereich von 12 bis 13 aufweist. Diese Bedingungen begünstigen die Bildung einer korrosionsschützenden Passivschicht auf dem Bewehrungsstahl. An der Oberfläche von Beton, die der Umgebungsluft ausgesetzt ist, kann Kohlendioxid (CO2) eindringen und vorwiegend mit dem Calciumhydroxid reagieren, wodurch Calciumcarbonat entsteht – ein Prozess, der als Karbonatisierung bekannt ist. Dieser Vorgang führt zu einer Verringerung des pH-Werts der Porenlösung auf unter pH 9, was die Stabilität der Passivschicht auf dem Bewehrungsstahl beeinträchtigt.
Es ist jedoch nicht zwangsläufig mit einer Betonstahlkorrosion verbunden, wenn die Karbonatisierung die Bewehrung erreicht hat. Vielmehr sind zusätzlich ausreichende Mengen von Sauerstoff und Feuchtigkeit am Bewehrungsstahl erforderlich. Die Karbonatisierung beeinflusst neben der Korrosion auch andere Eigenschaften des Betons, wie die Druckfestigkeit und die Porosität, abhängig von der Zementart. Sie kann zu merklichen Schwindverformungen führen und somit zur Bildung sichtbarer „Krakelee“-Risse auf glatt geschaltenen Betonoberflächen beitragen.
Die Prüfung der Karbonatisierungstiefe des Betons dient vor allem der Beurteilung, ob die Alkalität der Porenlösung im Bereich des Bewehrungsstahls ausreichend hoch ist, um die Passivschicht stabil zu halten und damit den Korrosionsschutz zu gewährleisten. Ein einfaches und aussagekräftiges Prüfverfahren zur Beurteilung der Karbonatisierungstiefe von Beton und Mörtel ist bekannt, bei dem Phenolphthalein als Indikator eingesetzt wird. Diese Beurteilung erfolgt unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie der Zusammensetzung, den Lagerungsbedingungen und der Zeit.
Ebenheitsprüfung Beton-Estrichoberflächen
Ebenheitstoleranzen sind für die Ober- und Unterseite von Decken, Unterböden, Estrichen, Bodenbelägen, Wänden, Wandbekleidungen und Unterdecken maßgeblich. Die DIN 18202 für Toleranzen im Hochbau legt die Grenzabmaße, Winkeltoleranzen und Ebenheitstoleranzen für die Bauausführung fest. Es ist zu beachten, dass die zulässigen Abweichungen für die Abmessungen von Baustoffen nicht in den Ebenheitstoleranzen nach DIN 18202 enthalten sind und daher zusätzlich berücksichtigt werden müssen. Hierzu zählen beispielsweise Formveränderungen, die durch Temperatur- und Feuchtigkeitseinflüsse entstehen, elastische Verformungen sowie konstruktionsbedingtes Kriechen und Schwinden – diese Faktoren beeinflussen ebenfalls die Messergebnisse.
Unsere Überprüfung erfolgt durch die Anwendung einer klassisch normierten Messmethode mit Richtscheit und Messkeil. Zusätzlich setzen wir für die Inspektion größerer Flächen einen selbstnivelierenden Bodenlaser ein.
Bildquelle: S. Krauße